Pressemitteilungen und News

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Werke der Wiener Klassik feinfühlig interpretiert

Text-/Bildautor: Werner Vetter © 2022

Von Roman Speck dirigiertes Kammerorchester Bühl-Achern musiziert im Adventskonzert begeisternd / Orgelsolist Tim Huber steuert Sahnehäubchen bei / Ensemble vereint aktiv Musizierende von der Teenager- bis zu Uroma-Generation / Das Orchester kann heuer 115. Geburtstag feiern

Bühl/Achern – Mitreißend gut bot das Kammerorchester Bühl-Achern unter der Leitung von Roman Speck am Sonntag in der Bühler Kernstadtpfarrkirche Werke von Joseph Haydn, Antonio Salieri und Wolfgang Amadeus Mozart dar. Als Orgel-Solist sorgte Tim Huber für ein weiteres „Sahnehäubchen“ im Konzert „Wiener Klassik“. Die Zuhörerinnen und Zuhörer belohnte ihn und das Ensemble mit begeistertem Beifall.

Als erstes durfte sich das Kammerorchester nach langem Corona-Pausieren darüber freuen, dass am späten Nachmittag bemerkenswert viele Besucherinnen und Besucher in „St. Peter und Paul“ lauschten. Außergewöhnlich: In diesem regionalen Amateurorchester, das in diesem Jahr seinen 115. „Geburtstag“ feiern kann, wirken alle Generationen, vom Teenager bis zur Uroma, aktiv und mit spürbarer Spielfreude mit.

Das Kammerorchester Bühl-Achern in ihrem Adventskonzert „Wiener Klassik“. Foto: Werner Vetter

Das von Roman Speck dirigierte Kammerorchester Bühl-Achern und Solist Tim Huber an der Orgel begeistern in ihrem Adventskonzert „Wiener Klassik“ mit hervorragend gespielten Werken von Haydn, Salieri und Mozart.
Foto: Werner Vetter

Großes Kompliment an den musikalischen Leiter Roman Speck: Das Problem, dass Liebhaber-Ensembles nicht immer alle von Komponisten vorgesehenen Instrumenten-Register besetzen können, löste er auch in diesem Konzert: So schrieb er etwa – weil Waldhörner fehlen – deren Stimmen für Klarinetten so um, das sich ein runder Gesamteindruck ergab. Erstaunlich auch, welch konstant hohe Intonationsreinheit das Kammerorchester erreichte, was für Amateure üblicherweise nicht ganz einfach ist.

In Joseph Haydns Sinfonie Nr. 27 in G-Dur, in den späten 1750er Jahren komponiert, bezauberte das Kammerorchester im ersten Satz „Allegro molto“ durch kantable Gestaltung der Themen, präzise Verflechtung der Stimmen und aparte Kontrastierungen. Tänzerisch beschwingt gelang den Violinen in wiegendem 6/8-Takt der zweite Satz „Andante siciliano“, den die tiefen Streicher im Pizzicato effektvoll grundierten. Beim dritten Satz „Finale: Presto“ stieg das Orchester energisch ins Thema ein. Es zeichnete die dynamischen Wechsel geschmeidig, setzte aufrüttelnde Dur-Motive apart gegen sanft melancholische Moll-Passagen.

In Tim Huber kommen zwei Begabungen zusammen, die man nicht unbedingt in einer Person vereint vermutet: Einerseits ist er gelernter Straßenbauer, der Baubetrieb an der Hochschule Karlsruhe studiert, andererseits ein hervorragend ausgebildeter Organist mit C-Examen der Hochschule für Kirchenmusik in Rottenburg am Neckar. Hubers musikalisches Können durften die Zuhörer des Adventskonzerts genießen: Er wirkte als Solist in Salieris „Konzert für Orgel und Orchester in C-Dur“: Huber legte sein Spiel akzentuiert über melodiöse Violinen-Harmonien, meisterte brillante Läufe, glänzte in markanten Solo-Passagen. Roman Speck koordinierte das Zusammenwirken zwischen Orgel und Kammerorchester minutiös. Immer wieder hielten sie lebendige musikalische Zwiesprache.

Der 17 Jahre junge Wolfgang Amadeus Mozart hat 1773 seine Sinfonie Nr. 25 in g-Moll komponiert. Roman Speck und das Kammerorchester Bühl-Achern legten es als drittes Werk ihrer „Wiener Klassik“ auf. Sie ließen prägnant das absteigende Vierton-Motiv erklingen, spielten farbig und differenziert melodische und dynamische Variationen. Das Orchester führte ausdrucksvoll vom plakativen Unisono ins geheimnisvolle Tremolo, setzte wirkungsvoll schwebende Streicherlinien gegen aparte Fagott-Kommentare, trumpfte in majestätischen Tutti auf und wiegte sich in von den Flöten getragenen tänzerischen Passagen. Das Publikum belohnte Dirigent und Orchester mit stehenden Ovationen.

Die „Wiener Klassik“ wird ein zweites Mal zu erleben sein: Das Kammerorchester Bühl/Achern wird mit seinem Adventskonzert am Sonntag, dem 11. Dezember, um 17 Uhr in der Klosterkirche Erlenbad in Sasbach gastieren. (Werner Vetter)


Sommerkonzert 2016

In diesem Sommer präsentierte das Kammerorchester Bühl/Achern e. V. ein Serenadenkonzert mit heiteren Werken von Christoph Willibald Gluck, Robert Volkmann, Gustav Holst, Peter Warlock und Schostakowitsch. Als Höhepunkt des Abends unter dem Motto „Junge Solisten“ übernahmen drei junge Preisträger von „Jugend musiziert“ die Solopartien. Sie musiziertens bereits in mehreren Orchestern, u. a. im Landesjugendorchester.

Das Konzert am 9. Juli fand in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Hub statt, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feierte.

Logo Förderverein Hub

Der fünfzehnjährige Benjamin Hofmann und die sechzehnjährige Jemima Bottesch sind beide Schüler bei Susanne Kaldor an der Musikschule Bühl. B. Hofmann spielte nun das Konzert D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart und J. Bottesch die Rumänischen Tänze von Béla Bartók. Der siebzehnjährige Benedikt von Puttkamer spielte das Cello im Konzert Op. 129 von Robert Schumann.


16. Juni 2015, BNN

Partituren von zeitloser Schönheit

Kammerorchester Bühl/Achern gibt sein traditionelles Sommerkonzert im Friedrichsbau

Fürwahr - der Sommer hält Wort und bereitet Freude. Gleiches gilt es auch über das Kammerorchester Bühl/Achern zu berichten, das zu seinem traditionellen Sommerkonzert in den Friedrichsbau eingeladen hatte.

In diesem Jahr lagen Partituren von zeitlos klassischer Schönheit auf den Notenpulten. Roman Speck, Dirigent und Leiter des engagiert aufspielenden Ensembles, hatte Werke von Haydn und Mozart ausgewählt, womit er punktgenau richtig lag, denn die Nähe des künstlerischen Ausdrucks ist in den hier präsentierten Stücken sofort zu verspüren.

Eine beachtliche Klangfülle kennzeichnet den Auftakt des bestens besuchten Konzerts. Haydns Sinfonie Nr. 27 in G-Dur beweist die intensive Probenarbeit des durch Hörner und Oboen verstärkten Streicherensembles. Zart duftende Nuancen durchziehen den Andante-Satz, gewürzt noch durch Pizzicato-Passagen von Celli und Kontrabass. Auch heikle Pianissimo-Stellen gelingen in erstaunlicher Leichtigkeit. Oft haben auch die beiden jungen Hrnisten Gelegenheit, ihre intonatorische Treffsicherheit zu beweisen, was jedoch nicht immer gelingt.

Ganz klar - das D-Dur-Klavierkonzert von Joseph Haydn markiert den genussvollen Höhepunkt. Susanne Fink, deren Anschlagkultur von Präzision geprägt ist, meistert ihren Solopart in souveräner Weise. Es wird deutlich, dass hier ein heiteres, stellenweise sogar witziges Werk, ganz im Stil der galanten Zeit gehalten, durch den Saal weht. Besonders der zweite Satz lebt von seiner Klangschönheit, ganz liedhaft gelingt der Pianistin die Melodieführung. Arabesken erinnern an im Licht funkelnde Wasserkaskaden, sogar etwas Vogelgezwitscher ist zu vernehmen. Wer sich darauf beim Finale in ungarische Gefilde versetzt fühlt, leigt genau richtig. Einen schönen Kontrast bildet zu diesem feurigen Satzverlauf ein "molliger" Teil samt Trillern und dramatischen Wendungen.

Voller Heiterkeit und sommerlicher Spielfreude nimmt sich das Kammerorchester zum Schluss auch die A-Dur-Sinfonie KV201 von Wolfgang Amadeus Mozart zu Herzen. Was nicht heißen soll, dass durch das umsichtig geführte Dirigat von Roman Speck die Tiefe und der geistige Gehalt der Sinfonie zu kurz kommen würden. Schön ist zu hören, wie sich die Melodien auf die einzelnen Stimmen verteilen, was zu feinsten klanglichen Wirkungen führt. Besonders wird dies im Andante erlebbar, in dem die Bläser bei der Übernahme der Themen von den butterweich intonierenden Streichern auch deren Charakter verwandeln. Sie verdoppeln die Streicherstimmen im Tutti, zeichnen Figurationen melodisch nach, ergänzen Klangpedale und kontinuieren rhythmische Figuren.

Dass Roman Speck gerade diese Sinfonie ins Programm nahm, macht ungeheuer Sinn. Denn unverkennbar weisen spezifische Charakteristika auf das Vorbild Joseph Haydn hin, auch wenn durch das federnde Musizieren die unverwechselbare Mozart-Tonsprache gezeichnet wird. Dies alles findet großen Applaus und mündet in einer Wiederholung des Haydn-Finalsatzes als Zugabe.

Konzert am 14. 6. 2015

Unter der Leitung von Roman Speck spielte das Kammerorchester Bühl-Achern im Friedrichsbau Werke von Haydn und Mozart (Bild: Acher-Bühler-Bote)


2.Mai 2015, Acher-Bühler-Bote

Vorstandswechsel in gutem Einklang

In der Generalversammlung 2015 des Kammerorchesters Bühl/Achern e.V. wurde Bernhard Peter einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt. Als langjähriges aktives Mitglied und Spieler des Cellos wird er die Interessen des Orchesters führend vertreten.

Elisabeth Lichtner führte das Orchester seit 2001 und übernimmt nun von Andrea Rumpf die Aufgaben des zweiten Vorstands. Für weitere Ämter im Vorstandsteam wurden Isabelle Morgenthaler, Friederike Bodemer und Reinhild Herrmann einstimmig gewählt.

Das 1907 gegründete Streicherensemble, in dem drei Generationen vertreten sind, ist in seiner Form eine einzigartige kulturelle Bereicherung im Raum Bühl/Achern. Das Amateurorchester besteht aus ca. 30 Mitgliedern. Regelmäßig gibt es Konzerte im Sommer und im Advent, sowohl in Kirchen als auch in Konzertsälen oder auf Open-Air-Bühnen. Seit 2012 spielt das Orchester unter der Leitung von Roman Speck.

Ob fortgeschrittener Schüler/Schülerin, Wiedereinsteiger oder Senior – wer Freude am gemeinsamen Musizieren hat, kann sich gerne bei Elisabeth Lichtner (Tel.: 07223/27788) oder Friederike Bodemer (Tel.: 07223/250677) melden oder dienstags zu den Proben im Bürgerhaus Neuer Markt in Bühl (Seiteneingang der Musikschule) von 19.45 Uhr bis 21.30 Uhr kommen.

Die nächsten Konzerte mit Werken von J. Haydn und W.A. Mozart finden am 14. Juni in Bühl im Friedrichsbau und am 28. Juni in der ev. Kirche in Achern jeweils um 20 Uhr statt.